7 Mythen über das Stromsparen

Durch das Sparen von Strom spart man auch Geld
Durch das Sparen von Strom spart man auch Geld Foto: EdZbarzhyvetsky / depositphotos.com

Stromsparen ist heutzutage wichtiger denn je. Nicht nur aus Gründen des Umweltschutzes, sondern auch, um die Haushaltskasse angesichts enorm gestiegener Energiepreise zu schonen. Doch Stromsparen sollte nicht als Einbahnstraße betrachtet werden und viele Annahmen über vermeintlich bewährte Methoden zum Stromsparen entpuppen sich bei näherer Betrachtung als Mythos oder schlichte Fehlinformation. Vom Glauben, dass das Ausschalten von Geräten im Standby-Modus ausreicht, bis hin zur Überzeugung, dass Energiesparlampen immer die beste Wahl sind, kursieren viele falsche Vorstellungen über den effizienten Umgang mit Strom. Im folgenden Beitrag räumen wir daher mit einigen gängigen Mythen über das Stromsparen auf.

#1 Es genügt, Elektrogeräte in den Standby-Modus zu schalten

Nicht nur Elektrogeräte, sondern auch Menschen, die ständig auf Standby stehen, also jederzeit bereit sein müssen, stehen im übertragenen, wie im wahrsten Sinne des Wortes ständig unter Strom. Auch wenn der Verbrauch im Standby-Modus gering ist, wird dennoch unnötigerweise Strom verbraucht. Dies betrifft Drucker, Konsolen, Wasserkocher und viele weitere Geräte. Selbst Ladegeräte von Smartphones & Co. ziehen auch dann Strom, wenn kein Gerät angeschlossen ist. Wem also das ständige Steckerziehen zu mühselig ist, sollte auf Steckerleisten mit Kippschalter umsteigen, um so gleich mehrere Geräte gleichzeitig vom Strom zu trennen.

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#2 Haushaltsgeräte sollten nach Möglichkeit immer repariert werden

An diesem Mythos ist tatsächlich etwas dran, allerdings gilt es, zu differenzieren. Denn mit fortschreitender Technik werden Waschmaschinen, Kühlschränke & Co. zunehmend energieeffizienter, was bedeutet, dass sie weniger Strom verbrauchen. Ältere Modelle sollten daher besser ausgetauscht werden. Für neuere Geräte bzw. für Geräte mit hoher Energieeffizienz lohnt sich hingegen eine Reparatur. Auf Fixpart.de gibt es für alle gängigen Marken und Modelle die passenden Ersatzteile.

#3 Volle Kühlschränke verbrauchen mehr Strom

Nein, das Gegenteil ist der Fall! In einem leeren Kühlschrank kann lediglich die darin befindliche Luft gekühlt werden. Diese entweicht jedoch größtenteils, sobald die Kühlschranktür geöffnet wird. Die Folge: Nach dem Schließen der Tür verbraucht der Kühlschrank die meiste Energie. Aus diesem Grund sollte auch auf das häufige Öffnen und Schließen des Kühlschranks verzichtet werden. Lebensmittel hingegen speichern die Kälte und wirken somit unterstützend bei der Regulierung der Temperatur.

#4 Single-Haushalte verbrauchen am wenigsten Strom

Ja und nein. Denn hier kommt es auf die Betrachtungsweise an. Mit Blick auf den Pro-Kopf-Verbrauch führen Single-Haushalte den Stromverbrauch sogar deutlich an. Das ist auch nur logisch: Denn während Alleinlebende den gesamten Stromverbrauch allein stemmen müssen, verteilt sich dieser in Mehrpersonen-Haushalten auf mehrere Köpfe. Gemessen am absoluten Verbrauch bilden Single-Haushalte dann jedoch wieder das Schlusslicht, da eine ganze Familie natürlich mehr Strom benötigt als eine einzelne Person.

#5 Handwäsche ist stromsparender als der Geschirrspüler

Eine pauschale Entzauberung dieses Mythos ist gar nicht so einfach. Entscheidend bei der Handwäsche ist nämlich, ob das Wasser permanent läuft und wie viel Spülmittel verwendet wird. Gerade von letzterem wird meistens viel zu viel genutzt, weswegen der Verbrauch enorm ist. Dadurch ist dann wiederum mehr Wasser notwendig, um alles gründlich abzuwaschen. Ähnlich verhält es sich, wenn die Spülmaschine überladen wird oder diese bereits eingeschaltet wird, obwohl sich kaum dreckiges Geschirr darin befindet.

#6 Der Backofen sollte grundsätzlich vorgeheizt werden

Nein, stimmt nicht! Egal, ob TK-Pizza, Pommes oder Kuchen, all diese Gerichte werden auch dann gelingen, wenn sie bereits in den Ofen geschoben werden, während die Temperatur im Inneren noch ansteigt. Das Ganze hat sogar einen positiven Effekt: Denn Pizza & Co. tauen so schonend auf und werden dann bis zum optimalen Garpunkt erhitzt. Dadurch muss nicht nur unnötig Luft erhitzt werden. Wer außerdem den Backofen ein paar Minuten vor Entnahme des Essens ausschaltet, nutzt die Restwärme und spart somit noch mehr Strom.

#7 Licht ausschalten spart enorm viel Strom

Klar, wenn das Licht ausbleibt, wird auch kein Strom verbraucht. Doch die Beleuchtung macht heutzutage längst nicht mehr den Löwenanteil an der Stromrechnung aus – im Schnitt nur etwa 10 %. Fernseher, Laptops, Konsolen und Geräte, die permanent am Strom hängen müssen (z. B. Kühlschränke), verbrauchen da deutlich mehr Energie. Ebenfalls unbedenklich ist das häufige Betätigen des Lichtschalters. Zwar verbrauchen Lampen beim Einschalten mehr Strom als im Betrieb, der Unterschied ist jedoch so gering, dass es sich durchaus lohnt, das Licht auszuschalten, auch wenn man den Raum nur für wenige Minuten verlässt.

#8 Neue Elektrogeräte sind automatisch energieeffizienter

Es ist ein weitverbreiteter Glaube, dass neue Elektrogeräte automatisch energieeffizienter sind. Während es wahr ist, dass moderne Geräte oft fortschrittlichere Energiespartechnologien nutzen, gibt es dennoch erhebliche Unterschiede zwischen verschiedenen Modellen und Marken. Es ist wichtig, beim Kauf neuer Elektrogeräte auf das Energielabel zu achten. Geräte mit der höchsten Energieeffizienzklasse (A++ oder A+++) sind oft teurer in der Anschaffung, können sich jedoch langfristig durch niedrigere Stromrechnungen auszahlen.

#9 Elektroautos sind immer umweltfreundlicher als Benzin- oder Dieselautos

Während Elektroautos als umweltfreundlichere Alternative zu traditionellen Verbrennungsfahrzeugen gelten, ist es wichtig zu berücksichtigen, woher die Elektrizität kommt, die sie antreibt. Wenn die Elektrizität aus fossilen Brennstoffen wie Kohle oder Erdgas stammt, kann der ökologische Fußabdruck eines Elektroautos höher sein als gedacht. Der Ausbau erneuerbarer Energiequellen ist entscheidend, um Elektroautos zu einer wirklich nachhaltigen Option zu machen.

#10 Energiesparlampen sind die beste Wahl für jede Situation

Energiesparlampen sind zweifellos energieeffizienter als herkömmliche Glühbirnen, aber sie sind nicht für jede Situation die beste Wahl. Zum Beispiel benötigen Energiesparlampen einige Zeit, um ihre volle Helligkeit zu erreichen, was in Bereichen wie Fluren oder Treppenhäusern problematisch sein kann. Außerdem enthalten Energiesparlampen geringe Mengen Quecksilber, weshalb sie ordnungsgemäß entsorgt werden müssen. LED-Lampen sind eine ausgezeichnete Alternative, da sie sofort volle Helligkeit bieten, frei von Quecksilber sind und in verschiedenen Farbtemperaturen erhältlich sind.

#11 Der Einsatz von Solarpanelen macht ein Haus komplett grün

Solarpanelanlagen sind zweifellos eine ausgezeichnete Möglichkeit, erneuerbare Energie zu nutzen, können jedoch nicht allein ein Haus vollständig grün machen. Der Energieverbrauch sollte optimiert werden, indem energieeffiziente Geräte verwendet und Energieverschwendung vermieden wird. Außerdem ist es wichtig, auch andere Aspekte wie die Isolierung des Hauses und den Wasserverbrauch zu berücksichtigen, um ein wirklich umweltfreundliches Zuhause zu schaffen.

#12 Standby-Verbrauch ist vernachlässigbar

Es ist ein häufiger Irrtum anzunehmen, dass der Standby-Verbrauch von Elektrogeräten vernachlässigbar ist. Auch wenn jedes Gerät nur wenig Strom im Standby-Modus verbraucht, summieren sich diese kleinen Mengen über die Zeit. Durch den Einsatz von intelligenten Steckdosenleisten, die Geräte komplett vom Stromnetz trennen, wenn sie nicht in Gebrauch sind, kann der Standby-Verbrauch effektiv minimiert werden.

In einer Welt, in der der Energieverbrauch kontinuierlich steigt, ist es entscheidend, sich von diesen Mythen zu befreien und bewusste Entscheidungen zu treffen, um Energie zu sparen und unseren Planeten zu schützen. Indem wir unsere Gewohnheiten überdenken und auf energieeffiziente Lösungen setzen, können wir einen bedeutenden Beitrag zum Umweltschutz leisten.

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