Im Verlauf einer Schwangerschaft besteht bis zur Geburt eines Kindes die Notwendigkeit, dass sich die werdenden Mütter zu regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen bei ihrem Gynäkologen vorstellen. Im Rahmen dieser Vorsorgeuntersuchungen sind grundsätzlich drei Ultraschalluntersuchungen vorgesehen. Diese Ultraschalluntersuchungen geben unter anderem Aufschluss über mögliche Mehrlingsschwangerschaften, die Lage des Kindes, den Herzschlag, die zeitgerechte Entwicklung des Kindes, die Struktur des Mutterkuchens (Plazenta) und die Menge des Fruchtwassers. Zu den Standarduntersuchungen gehört auch die Bestimmung des Kopfumfanges, um mögliche Komplikationen frühzeitig zu erkennen.
Diese drei Ultraschalluntersuchungen werden von den Krankenkassen im Rahmen der Vorsorge bezahlt. Viele Gynäkologen sind jedoch der Meinung, dass mehr als drei Ultraschalluntersuchungen nötig sind. Wenn die werdende Mutter dies nicht wünscht, da keine Gründe für zusätzliche Untersuchungen vorliegen, sollte sie dies auch äußern.
Räumliche Darstellung der Körperteile und Organe
Stellt der Frauenarzt während dieser Untersuchungen Auffälligkeiten fest, so kann er eine 3D Ultraschalluntersuchung veranlassen. Mit Hilfe der 3D Ultraschalluntersuchung kann der Gynäkologe das Baby, bestimmte Körperteile oder Organe in einer räumlichen Darstellung betrachten.
3D Ultraschall während der gesamten Schwangerschaft
Eine 3D Ultraschalluntersuchung unterscheidet sich in der Durchführung nicht von herkömmlichen Ultraschalluntersuchungen. Die 3D Ultraschalluntersuchung kann grundsätzlich während der gesamten Schwangerschaft durchgeführt werden. Zwischen der 12. und 16. Schwangerschaftswoche ist es möglich, mit einer 3D Ultraschalluntersuchung (auch 3D Sonografie) das Ungeborene im Ganzen zu betrachten. Details von Körperpartien und Organen sind mit Hilfe dieser Untersuchung zwischen der 25. und 33. Schwangerschaftswoche möglich.
Frühzeitige Erkennung von Erbgutschäden durch eine 3D Sonografie
Mit der 3D Ultraschalluntersuchung kann der erfahrene Gynäkologe genauer nach Anzeichen für eine chromosomale Veränderung (Veränderungen des Erbgutes) suchen. So kann er anhand einer dreidimensionalen Darstellung unter Umständen besser feststellen, ob das Baby körperliche Anzeichen für ein geschädigtes Erbgut aufweist. Zum Beispiel ist es mit einer 3D Ultraschalluntersuchung zumeist besser möglich, die Nackenfalte des Kindes zu sehen. Diese kann ein Hinweis auf das Down-Syndrom (Trisomi-21) sein. Eine sichere Diagnostik ist jedoch auch mit dieser Untersuchung nicht möglich. Allerdings können mit dieser Untersuchung zum Beispiel Herzfehler oder ein offener Rücken besser erkannt werden.
Geschlechtserkennung auch beim 3D Ultraschall keine Garantie
Die Qualität der Bilder einer 3D Ultraschalluntersuchung ist von unterschiedlichen Faktoren abhängig. Wie bei einer herkömmlichen Ultraschalluntersuchung kommt es auf die Lage des Kindes und die Menge des Fruchtwassers an. Die Geschlechtsbestimmung während der Schwangerschaft kann mit einer 3D Ultraschalluntersuchung grundsätzlich nicht besser oder schneller erfolgen, als mit einem herkömmlichen Ultraschall.
Kostenübernahme nur bei medizinischer Notwendigkeit
Viele Schwangere wünschen eine 3D Ultraschalluntersuchung, auch wenn keine medizinische Notwendigkeit dafür besteht. Sie möchten sich einfach die dreidimensionalen Bilder ihres Babys als Bilder ausdrucken oder als Videofilm erstellen lassen. In diesen Fällen wird die 3D Ultraschalluntersuchung nicht von den Krankenkassen bezahlt. Besteht jedoch eine medizinische Notwendigkeit, dann übernehmen viele Krankenkassen die Kosten für die Untersuchung. Eine medizinische Notwendigkeit besteht zum Beispiel bei Risiko-Schwangeren (Spätgebärenden oder Mehrlingsschwangerschaften) oder bei festgestellten Auffälligkeiten.
Risiken einer 3D Ultraschalluntersuchung
Man geht davon aus, dass eine 3D Ultraschalluntersuchung keine Schäden beim Baby und bei der Mutter verursacht. Allerdings weiß man auch noch nicht sicher, inwieweit die geringe Energie der Ultraschallwellen dem Kind schaden kann. Daher ist es ratsam auf eine solche Untersuchung zu verzichten, wenn sie aus medizinischer Sicht nicht notwendig ist. Da die Anschaffung eines modernen Ultraschallgerätes für 3D-Aufnahmen sehr teuer ist, bietet nicht jede Praxis diese Untersuchung an.
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