Rückbildungsgymnastik

Rückbildungsgymnastik © Jetti Kuhlemann / PIXELIO
Rückbildungsgymnastik © Jetti Kuhlemann / PIXELIO

Während der Schwangerschaft und auch während der Geburt wird vor allem die Beckenbodenmuskulatur stark beansprucht. Sie wird sehr stark gedehnt, und muss auf diese starke Dehnung entsprechend vorbereitet werden. Diese Vorbereitung erfolgt während der Schwangerschaft in entsprechenden geburtsvorbereitenden Kursen. Bei der Geburtsvorbereitung dienen die gymnastischen Übungen dazu, dass die Beckenmuskulatur und der Beckenboden während der Geburt entspannt werden können. Nach der Entbindung muss die Muskulatur jedoch wieder gekräftigt werden. Auch hierfür ist die Rückbildungsgymnastik hilfreich.

Rückbildungsgymnastik nicht nur für den Beckenboden

Die Schwangerschaftsrückbildung bezieht sich jedoch nicht nur auf den Beckenboden und die Beckenmuskulatur. Sie bezieht sich ebenso auf die Bauchdecke, die Gebärmutter, die Vagina und den Vaginalkanal sowie den Hormonhaushalt. Die Schwangerschaftsrückbildung kann von Frau zu Frau stark variieren. Während sich die Rückbildung bei manchen Frauen nur über wenige Stunden erstreckt, kann sie bei anderen Frauen über Jahre verlaufen. Die Dauer ist abhängig von einigen Faktoren, wie zum Beispiel dem Bindegewebe, den Muskeln und Knochen und den allgemeinen, körperlichen Anlagen. Dazu gehört natürlich auch das Lebensalter der frisch gebackenen Mutter.

Werbung
Albatros Lebensnetz gGmbH

Die Aufgaben des Beckenbodens

Bei der Rückbildungsgymnastik sollte vor allem dem Beckboden große Aufmerksamkeit geschenkt werden. Denn er übernimmt eine wichtige Aufgabe: Der Beckenboden ist achtförmig um die Harnröhre, die Scheide und den After gelegt und dient somit als Schließmuskel. Außerdem übernimmt der Beckenboden die Aufgabe, die inneren Organe zu stützen. Während der Geburt wird der Beckenboden stark gedehnt. Ein gedehnter Beckenboden kann jedoch die Aufgabe als Stütze nicht mehr erfüllen. Somit besteht hier die Gefahr einer Gebärmuttersenkung.

Beckenbodentraining stärkt auch andere Muskelpartien

Für viele Frauen steht vor allem die Straffung des Bauches im Vordergrund nach der Geburt. Doch Frauen sollten auf ein reines Bauchmuskeltraining verzichten. Durch die Anspannung der Bauchmuskeln wird der Druck im Bauchraum erhöht, was wiederum durch den Beckenboden abgefangen werden muss. Ist der Beckenboden jedoch noch nicht ausreichend gestärkt, kann es zu einer weiteren Schwächung des Beckenbodens kommen. Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, dass zuerst der Beckenboden ausreichend trainiert wird. Übrigens wird beim Beckenbodentraining auch die Bauch- und Rückenmuskulatur beansprucht, was wiederum zur Folge hat, dass auch diese Muskelgruppen gestärkt werden.

Der richtige Zeitpunkt um mit der Rückbildungsgymnastik zu beginnen

Ärzte und Hebammen raten davon ab, mit dem Training bereits kurz nach der Geburt zu beginnen. Ein optimaler Zeitpunkt liegt bei ca. sechs bis acht Wochen nach der Geburt. Dann kann man zum Beispiel entsprechende Kurse für die Rückbildungsgymnastik besuchen, die von Hebammen und Krankengymnasten angeboten werden. Es ist jedoch auch möglich, Übungen Zuhause durchzuführen. Mit den Übungen für den Beckenboden sollte ohnehin bereits Zuhause begonnen werden, bevor man überhaupt einen Rückbildungskurs besucht.

Die Übungen sollten nicht allzu lange, aber dafür mehrmals täglich durchgeführt werden. Denn Beckenbodenmuskeln ermüden schnell und man sollte ihnen deshalb auch ruhig öfter mal eine Pause gönnen. Eine gute Übung ist zum Beispiel, wenn man auf einem Stuhl sitzt und sich leicht nach vorn lehnt. Der Beckenboden wird nun angespannt. Vergleichbar ist das damit, als würde man versuchen, einen Urinstrahl anhalten. Während die Muskeln angespannt sind, wird langsam bis vier gezählt, dann die Muskeln locker lassen. Diese Übung einige Male wiederholen.

Bewerten Sie diesen Beitrag!
[Insgesamt: 0 Ø: 0]

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*