Wochenbettdepressionen

Wochenbettdepression © luise / PIXELIO
Wochenbettdepression © luise / PIXELIO

Häufigste Symptome einer Wochenbettdepression, auch kurz PPD für postportale Depressionen, sind Energiemangel, Traurigkeit, innere Leeregefühle, Schuldgefühle, generelles Desinteresse, Teilnahmslosigkeit, Hoffnungslosigkeit, sexuelle Unlust, starke Reizbarkeit, Konzentrations- und Schlafstörungen, Ängste, Panikattacken und vieles mehr. Auch ambivalente, also zwiespältige oder gespaltene Gefühle gegenüber dem Kind und auf das Kind oder auf sich selbst bezogene Tötungsgedanken können Symptome einer Wochenbettdepression sein.

Wie entsteht eine Wochenbettdepression?

Die hormonelle Umstellung nach der Entbindung ist hauptsächlich die Ursache für den Baby Blues. Denn in der Schwangerschaft steigt der Östrogen- und Progesteron Spiegel, bei der Geburt sinkt er wieder ab, gleichzeitig steigt der Prolaktin Spiegel. Auch das einschneidende, ermüdende Erlebnis der Entbindung kann eine Ursache sein. Starke Stimmungsschwankungen treten in den ersten Tagen nach der Entbindung auf. Entzücken, Schwermut und Freudlosigkeit können ständig wechseln. Das sind erste Anzeichen eines Wochenbett– oder Baby Blues. Diese Stimmungsschwankungen stehen im Zusammenhang mit gesteigerter Sensibilität und Schlafstörungen. Jetzt sind die Betreuung und der Beistand des Partners gefragt.

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Die Bedeutung einer Wochenbettdepression

Nach einigen Tagen sollte sich die Stimmung wieder bessern, ansonsten kann das den Beginn einer Wochenbettdepression bedeuten. Im Normalfall dauert ein Baby Blues wenige Tage, doch eine Wochenbettdepression kann sich über mehrere Monate hinwegziehen. Jetzt kommt zu den anderen Symptomen auch noch die Angst dazu, in der Mutterrolle zu versagen.

Frauen, die vorbelastet durch private Schwierigkeiten, einer prekären Lebenslage ausgesetzt oder auf Grund von Isolation oder Stress emotional belastet sind, sind öfter von Wochenbett-Depressionen betroffen. Eine PPD kommt bei circa zehn bis fünfzehn Prozent aller Mütter vor.

Die Behandlung einer Wochenbettdepression

Abhängig gemacht wird die Behandlung davon, wie ausgeprägt die Symptome sind und wie kritisch der Krankheitsverlauf ist. Mitgefühl, Aufmerksamkeit und eine resolute Beihilfe ist meistens schon eine große Hilfe. Doch eine ernste Depression muss in ärztliche Behandlung. Dann könnten eine psychotherapeutische Anwendung, Beruhigungsmittel, Antidepressivums und antriebserhöhende Arzneimittel helfen.

Die Wochenbettdepression sollte von geschultem Fachpersonal beurteilt werden. Es ist wichtig, dass bei anhaltenden Stimmungsschwankungen Hilfe in Anspruch genommen wird. Die Hebamme kann eine bedeutende Anlaufstelle sein, denn eine kundige Hebamme ist mit der Problematik nach einer Geburt vertraut.

Welche Auswirkung hat eine PPD auf die Mutter-Kind-Beziehung?

Charakteristisch für Wochenbettdepressionen ist der Beginn circa sechs bis zwölf Wochen nach der Geburt. Es gibt aber Unterschiede zwischen einer postportalen Depression und dem Baby Blues. Der Baby Blues, auch „Heultage“ genannt, beginnt 3-5 Tage nach der Geburt. Plötzlich wechselnde Stimmungen, gefühlsbetonte Überempfindlichkeit und ein erhöhter Drang zum Weinen sind die Hauptsymptome der Heultage. Einer richtigen Depression gar nicht so unähnlich. Allerdings liegt der ausschlaggebende Unterschied darin, dass nach einigen Tagen die Qualen nachlassen und eine Gefährdung der Wochenbettdepressionen nicht mehr besteht. Anders als bei der postportalen Depression, die die Beziehung zwischen Mutter und Kind erheblich hemmt und die die Entwicklung des Kindes dauerhaft stört. Deswegen sollte nicht nur die Wochenbettdepression der Mutter therapiert werden, sondern auch die gehemmte Mutter-Kind-Beziehung.

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