Milchschorf

Foto: Cornelia Menichelli_pixelio.de
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Der umgangssprachlich als Milchschorf bezeichnete Ausschlag ist eine bräunliche, stark krustige und meist geruchsneutrale Schuppenflechte auf der Kopfhaut des Babys. Oft wird Milchschorf mit dem ähnlich aussehenden Kopfgneis verwechselt, ist aber eine andere Erkrankung. Milchschorf kann sich teilweise auch von der Kopfhaut des Babys ablösen und nässende Stellen hinterlassen. Diese trocknen danach zu einer gelblich braunen Kruste. Trotz Beeinträchtigungen ist Milchschorf aber ein eher harmloser Ausschlag. Milchschorf kann sich auch über Gesicht und den ganzen Schädel ziehen. Selbst im Bereich der Windel kann der Milchschorf vorkommen. Dem Namen nach darf man nicht daraus schließen, dass der Milchschorf in irgendeiner Form etwas mit Kuhmilch zu tun hat. Beispielweise eine ausgelöste Allergie oder eine Unverträglichkeit. Milchschorf wurde nur deshalb Milchschorf getauft, weil er den Eindruck von übergekochter, verkrusteter, braungelber Milch erweckt.

Woher kommt der Milchschorf?

Der Milchschorf tritt meistens erst nach den ersten drei Lebensmonaten auf und deutet teilweise auf eine Erstmanifestation von Neurodermitis hin. Woher  genau er kommt und durch welche Einflüsse wurde noch nicht geklärt. Es wird vermutet, dass mehrere Faktoren dabei eine Rolle spielen. Auch erbliche Veranlagung ist nicht auszuschließen. Milchschorf verschwindet in der Regel im ersten Lebensjahr, kann sich aber in hartnäckigen Fällen bis zu zwei Jahre lang hinziehen. Hier empfiehlt sich dann auch den Rat eines Kinderarztes einzuholen. Auch erneutes Auftauchen in späteren Jahren ist möglich.

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Vorbeugung gegen Milchschorf

Da man die Ursachen für Milchschorf nicht genau festlegen kann, ist sind vorbeugende Maßnahmen schwer möglich.

Was für Beschwerden können bei den Babys auftreten?

Milchschorf kann mit starkem Juckreiz verbunden sein. Zusätzlich schuppt sich die Kopfhaut ab. Oft bleiben nässende Stellen an der Kopfhaut zurück, die später zu einer gelben Kruste trockenen. Rötungen und Entzündungen sind hier keine Seltenheit. Haare können sich vereinzelt mit ablösen, sollten aber später wieder nachwachsen. In schlimmen Fällen können auch blutige Stellen zurückbleiben. Ist dies der Fall sollte sie einen Kinderarzt aufsuchen und die Kopfhaut behandeln lassen.

Wie wird Milchschorf behandelt?

In erster Linie sollten Sie versuchen den Juckreiz, den der Milchschorf mit sich bringt, so gut wie möglich zu lindern. Dies können Sie mit kühlen, feuchten Handtüchern machen, die Sie auf die Kopfhaut des Babys legen. Schuppen können Sie ablösen indem Sie sie eine gewisse Zeit, mindestens zwei Stunden,  einweichen mit beispielsweise Babyöl oder ähnlichem. Sind die Schuppen eingeweicht, können Sie sie vorsichtig mit einem Kamm oder einer Babybürste heraus kämmen. Lösen Sie festsitzenden Schuppen in keinem Fall mit Gewalt ab. Die Gefahr von Entzündungen und schlimmeren Wunden erhöht sich dadurch. Es ist möglich, dass Sie diesen Ablauf einige male wiederholen müssen über ein paar Tage hinweg. Verbessert sich der Milchschorf nicht in absehbarer Zeit, ziehen Sie einen Kinderarzt hinzu. Er wird alles weitere mit Ihnen besprechen und die entsprechenden Maßnahmen zur Behandlung einleiten. Leidet Ihr Kind unter Milchschorf, achten sie allgemein besonders auf intensive Hautpflege.

Welche Maßnahmen sollten Sie zum Wohle des Babys treffen?

Versuchen Sie so gut wie möglich ein Kratzen des Babys an den betroffenen Stellen zu verhindern. Schneiden Sie wenn möglich die Fingernägel Ihres Babys sehr kurz, damit es sich nicht selber noch zusätzlich verletzt an den wunden Stellen. Ziehen Sie Ihrem Kind alternativ in den Nächten leichte Handschuhe an, damit es die Schuppen nicht wund kratzen kann. Auch zu starkes schwitzen sollten Sie vermeiden. Achten Sie deshalb auf luftdurchlässige Kleidung. Vermeiden Sie aber Kleidung mit extrem vielen Woll- und Kunstfasern, die sich auf den nässenden Stellen absetzen könnten. Neue Babysachen sollten Sie in jedem Fall einmal waschen, bevor Sie es Ihrem Baby anziehen. Vermeiden Sie Wollmützen, nutzen Sie alternativ Stirnbänder. Auch bei den Kissen und Decken achten Sie darauf, dass nicht zu viele einzelne Fasern vorhanden sind, die sich ablösen und absetzen können.

Unsere Tipps zum Thema Milchschorf bei Babys im Überblick:

  • In schlimmen Fällen oder bei Unsicherheit Hebamme und Kinderarzt um Rat fragen.
  • Mögliche Ausbreitungen beobachten.
  • Juckreiz des Babys richtig deuten und lindern.
  • Fingernägel des Babys möglichst kurz halten.
  • Selber keine Schuppen von der Babykopfhaut abkratzen.
  • Nach dem Einweichen der Schuppen mit der vorsichtigen Ablösung beginnen.
  • Auf Wollkleidung, besonders Mützen, verzichten.
  • Auf mögliche Entzündungen achten.
  • Babyverträgliche Öle zum Einweichen verwenden.
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