Chorionzottenbiopsie

Chorionzottenbiopsie © Caroline Apel / PIXELIO
Chorionzottenbiopsie © Caroline Apel / PIXELIO

Während einer Schwangerschaft gibt es verschiedene Untersuchungsmöglichkeiten, mit denen die Ärzte schon vor der Geburt feststellen können, ob mit dem Baby im Mutterleib alles in Ordnung ist. Eine dieser Untersuchungsmöglichkeiten ist die Chorionzottenbiopsie. Mit einer solchen Untersuchung können die Ärzte genetische Störungen beim Ungeborenen feststellen.

Chorionzottenbiopsie ratsam für Schwangere ab 35 Jahren

Vor allem Schwangere, die das 35. Lebensjahr bereits überschritten haben, sollten eine Chorionzottenbiopsie durchführen lassen. Auch wenn bereits Kinder mit einer Chromosomenstörung geboren wurden oder wenn das Risiko für eine derartige Störung in der Familie recht hoch liegt, wird eine Chorionzottenbiopsie empfohlen.

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Risiko bei einer Chorionzottenbiopsie

Bei der Chorionzottenbiopsie handelt es sich jedoch um einen Eingriff, der mit Risiken verbunden ist. Aus diesem Grund sollten sich die werdenden Eltern gründlich überlegen, ob dieser Eingriff wirklich durchgeführt werden sollte, wenn kein zwingender, medizinischer Grund vorliegt. So liegt die Fehlgeburtsrate durch eine Chorionzottenbiopsie zwischen 0,5 und zwei Prozent. Auch eine Tot- oder Frühgeburt können folgen der Untersuchung sein. Häufig kommt es auch vor, dass bei der Chorionzottenbiopsie nicht genügend Gewebe entnommen wird. Dann muss die Gewebeentnahme erneut durchgeführt werden, was eventuelle Risiken wieder erhöhen kann. Der Eingriff wird aufgrund der hohen Risiken nicht von niedergelassenen Gynäkologen durchgeführt, sondern ausschließlich in spezialisierten Zentren.

Entnahme einer Gewebeprobe

Die Durchführung der Biopsie kann auf unterschiedliche Weise erfolgen. Bevor es jedoch zum eigentlichen Eingriff kommt, wird eine Ultraschalluntersuchung vorgenommen, um verschiedene Daten zu ermitteln, wie zum Beispiel Lage der PlazentaLage des Kindes, Finden einer geeigneten Stelle zur Gewebeentnahme. Anschließend führt der Arzt eine Hohlnadel entweder durch die Scheide der Frau oder durch die Bauchdecke ein. Mit dieser Hohlnadel entnimmt er dann die Gewebeprobe. Der Eingriff wird mittels Ultraschall überwacht. Die gewonnen Zellen werden dann im Labor untersucht. Hauptsächlich liegt dabei das Augenmerk auf dem Chromosomensatz des Kindes. Damit kann unter anderem frühzeitig eine chromosomale (genetische) Krankheit, wie das Down-Syndrom (Trisomi-21), festgestellt werden. Und mittels einer DNA-Analyse können zum Beispiel vererbbare Stoffwechselerkrankungen erkannt werden. Von der Chorionzottenbiopsie bis zum Befund vergehen in der Regel zwischen einem und acht Tage.

Ist die Chorionzottenbiopsie schmerzhaft?

Schwangere beschreiben den Eingriff nicht unbedingt als schmerzhaft. Eher wird die Chorionzottenbiopsie mit eine Blutabnahme verglichen. Es handelt sich also eher um ein unangenehmes Gefühl. In manchen Fällen kommt es auch zu einem verkrampften Gefühl. In der Regel geht dieses Gefühl jedoch schnell wieder vorbei.

Nachuntersuchungen

Nach einer Chorionzottenbiopsie ist es nötig, beim behandelnden Gynäkologen vorstellig zu werden. Dabei handelt es sich um eine reine Kontrolluntersuchung, bei der festgestellt wird, ob alles normal verlaufen ist. Die Schwangere sollte sich jedoch für zwei bis drei Tage nach dem Eingriff ein wenig Ruhe gönnen.

Chorionzottenbiopsie in der Regel nur bei Auffäligkeiten

Eine Chorionzottenbiopsie wird in der Regel nur dann durchgeführt, wenn bei anderen Untersuchungen Auffälligkeiten festgestellt wurden. Auch wenn vererbbare Krankheiten in der Familie bekannt sind, wird die Chorionzottenbiopsie häufig veranlasst. Die Chorionzottenbiopsie wird, ähnlich wie die Fruchtwasseruntersuchung, heutzutage immer seltener durchgeführt. Lediglich bei erblich vorbelasteten Schwangeren wird diese Untersuchung häufig angeraten und auch durchgeführt.

Kosten für eine Chorionzottenbiopsie

Die Kosten für eine Chorionzottenbiopsie werden in der Regel von den Krankenkassen bezahlt, allerdings nur, wenn die vorherigen Untersuchungen der Schwangeren eine medizinische Notwendigkeit ergeben haben. Auch müssen die werdenden Eltern vorher vom Arzt über das Pro und Contra dieses Eingriffs aufgeklärt werden. Besteht keine zwingende medizinische Notwendigkeit für eine Chorionzottenbiopsie, müssen die Eltern die Kosten selbst tragen. Diese belaufen sich auf ca. 40 bis 100 Euro.

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