Frühgeburt

Frühgeburt © N.Schmitz / PIXELIO
Frühgeburt © N.Schmitz / PIXELIO

Eine herkömmliche Schwangerschaft dauert in der Regel 40 Wochen, genauer gesagt 280 Tage nach der letzten Regelblutung. Von einer Frühgeburt spricht man dann, wenn die Schwangerschaft weniger als 260 Tage dauert. Dabei geht man vom ersten Tag der letzten Regelblutung aus. Frühgeburten können nicht die gesamte Zeit in Anspruch nehmen, um sich vollständig entwickeln zu können. Daher weisen sie verschiedene Defizite auf. So wiegen frühgeborene Babys meist weniger als 2.500 Gramm bei der Geburt.

Mögliche Gründe für eine Frühgeburt

Für eine Frühgeburt können ganz verschiedene Gründe vorliegen. Vorhersehbar ist dies jedoch meist nicht. In der Fachliteratur werden mütterliche, fetale oder auch sozioökonomische Gründe als mögliche Auslöser für eine Frühgeburt genannt. Der wohl am häufigsten vorliegende Grund ist eine urogenitale Infektion der Schwangeren. Das bedeutet, dass im Harn- und Geschlechtsapparat eine Infektion vorliegen kann, die dann eine Frühgeburt auslöst. Außerdem können verschiedene Schwangerschaftskomplikationen dafür verantwortlich sein, dass Frühwehen und ein vorzeitiger Fruchtblasensprung ausgelöst werden.

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Zu diesen Komplikationen zählt zum Beispiel die Plazentainsuffizienz. Bei einer solchen Komplikation ist der Mutterkuchen, also die Plazenta, nicht in der Lage, das ungeborene Kind ausreichend mit Sauerstoff, Nährstoffen und anderen Substanzen zu versorgen. Eine Plazentainsuffizienz kann jedoch auch frühzeitig erkannt werden. Bei chronischer Insuffizienz der Plazenta wird der Schwangeren absolute Bettruhe und körperliche Schonung verordnet.

Auch psychische Belastung kann zu einer Frühgeburt führen

Aber nicht nur medizinische Gründe können Auslöser einer Frühgeburt sein. So sind auch psychosoziale Faktoren zu nennen. Chronischer Stress durch eine hohe Belastung im Berufsleben oder Zuhause können ebenso eine Frühgeburt auslösen. Selbstverständlich gehört auch das Rauchen vor und während der Schwangerschaft zu den möglichen Auslösern einer Frühgeburt.

Aktuelle Studien haben weitere Ursachen hervorgebracht. So ist zum Beispiel auch die Zöliakie nicht als Ursache für eine Frühgeburt außer Acht zu lassen. Bei der Zöliakie handelt es sich um eine chronische Entzündung der Dünndarmschleimhaut. Diese wird durch die Unverträglichkeit von Gluten hervorgerufen. Bei Gluten handelt es sich um ein Klebereiweiß, das in Getreidesorten zu finden ist. Laut Studien soll sogar Parodontitis eine Ursache für eine Frühgeburt darstellen.

Gefahren wegen unzureichender Entwicklungszeit bei Frühgeburten

Die Frühgeburt stellt für das Baby natürlich eine Gefahr dar. Schließlich hatten die Organe nicht ausreichend Zeit, sich vollständig zu entwickeln. Vor allem die Lungenreife ist ausschlaggebend bei den Überlebenschancen des Babys. So kann es durch eine nicht ausreichend ausgereifte Lunge zum Atemnotsyndrom kommen, wobei Lungenbläschen kollabieren und somit Atemnot und Sauerstoffmangel entstehen.

Auch die Nierenfunktion kann beeinträchtigt sein. Dadurch kann es dazu kommen, dass in der Niere kein Urin gebildet werden kann. Die Substanzen, die eigentlich über den Urin ausgeschieden werden sollten, sammeln sich schließlich im Blut an und können zu weiteren Schäden führen.

Bei Neugeborenen mit einem Reifealter von weniger als 32 Schwangerschaftswochen kann es auch zu Hirnblutungen kommen. Diese sind lebensbedrohlich. Das Risiko für Hirnblutungen steigt mit zunehmender Unreife des Frühgeborenen. Durch die Schwere der Hirnblutung können verschiedene Schweregrade festgelegt werden (Grad 1, Grad 2 und Grad 3). Bei Grad-1- und Grad-2-Blutungen besteht gute Aussicht auf Heilung ohne bleibende Schäden. Bei einer Grad-3-Blutung, also einer besonders schweren Blutung, kommt es meist zu Behinderungen, die in der Regel motorischer Art sind.

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