Bräuche zur Geburt eines Kindes

Bräuche zur Geburt Foto: JMG / pixelio.de
Bräuche zur Geburt Foto: JMG / pixelio.de

Die Geburt eines Kindes bringt viel Aufregung und Freude mit sich. Diese wird von Familie und Freunden traditionell mit einer Glückwunschkarte oder einem kleinen Präsent für das Kind ausgedrückt. Fast immer revanchieren sich die Eltern dafür mit einer Dankeskarte. Diese ist häufig individuell gestaltet mit Bildern und Geburtsdaten des Kindes sowie ein paar lieben Worten. Doch neben diesen Traditionen gibt es noch viele weitere Bräuche zur Geburt eines Kindes in Deutschland, die je nach Region sehr unterschiedlich sein können.

Der Storch

Der Tradition nach bringt der Storch die Kinder. Seinen Ursprung findet dieser Aberglaube darin, dass Störche auf Dächern nisten. Demnach lässt der Vogel aus Dankbarkeit für die Gastfreundschaft ein Kind durch den Schornstein in das Bett der Eltern fallen. Der Klapperstorch ist daher in vielen Regionen ein Symbol für die Geburt eines Kindes. Nachbarn oder Verwandte stellen dazu einen Holzstorch vor dem Haus der frischgebackenen Eltern auf, der im Schnabel ein Kind in Windeln hält. Die Farbe der Schleife an der Windel steht für das Geschlecht des Babys: rosa für Mädchen, blau für Jungen.

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Der Umtrunk

Aus dem norddeutschen Raum stammt der Brauch, die Geburt des Kindes mit Sekt und Bier zu begießen. Mutter und Kind bekommen davon in der Regel nichts mit, da der Umtrunk in den ersten Tagen nach der Geburt spontan stattfindet, wenn beide noch im Krankenhaus sind. Die vom Vater ausgegebenen Getränke sollen dem Neugeborenen im übertragenen Sinne beim Wasserlassen helfen, weshalb das Fest je nach Region als Pullerparty oder als Babypinkeln bezeichnet wird.

Das Hühnerfest

In Ostberlin wird zum feierlichen Anlass ein Huhn geschlachtet und ein Hühnerfest veranstaltet. Dazu werden ebenfalls nur Männer geladen. Der frischgebackene Vater schlachtet mit seinen Freunden das Huhn und bereitet daraus eine Hühnersuppe zu. Männer, die bereits selbst Vater sind, erhalten Hühnersuppe mit Fleischeinlage, für alle kinderlosen Männer gibt es nur Hühnerbrühe.

Der Bixnmacher

Dieser Brauch stammt aus Bayern. Das Wort „Bixn“ bedeutet Büchse, aber auch Mädchen oder Frau. Ein Mann, der nur Mädchen gezeugt hatte, wurde früher als „Bixnmacher“ bezeichnet. Heute gilt diese Bezeichnung auch für Männer, die nur ein Mädchen gezeugt haben – und ist aktuell wie eh und je. Da Mädchen früher als sehr teuer galten, weil sie „nur“ im Haushalt helfen konnten und der Brautvater auch noch die Hochzeit zahlen musste, spendeten Nachbarn und Freunde Geld für die Geburt des erstgeborenen Mädchens. Heute weist ein Schild „Zur Bixnmacherei“ darauf hin, dass in diesem Haus ein Mädchen geboren wurde. Oftmals ist es zusätzlich mit leeren Büchsen geschmückt.

Baby Dylan

Bildrechte: Flickr Baby Dylan peasap CC BY 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten

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