Nabelschnur

"Nabelschnur" © reinhard philippi / PIXELIO
"Nabelschnur" © reinhard philippi / PIXELIO

Die Versorgung des ungeborenen Kindes während der Schwangerschaft wird vom Mutterkuchen, der so genannten Plazenta übernommen. Die Verbindung zwischen Kind und Mutterkuchen übernimmt die Nabelschnur.

Entwicklung der Nabelschnur

Die Entwicklung der Nabelschnur ist eng mit der Entwicklung des Mutterkuchens verbunden. Während die befruchtete Eizelle bereits aus zahlreichen Zellen besteht, verwächst die äußere Hülle des Eis mit der Schleimhaut der Gebärmutter. Hieraus entsteht die Plazenta, die im Inneren Hohlräume bildet. Diese Hohlräume sind mit Blut gefüllt. Aus ihnen bilden sich bis zur vierten Schwangerschaftswoche die Blutgefäße, die sich zur Nabelschnur bilden. Zum Ende der vierten Schwangerschaftswoche hat sich der Embryo bereits so weit entwickelt, dass das Herz beginnt zu schlagen. In diesem Moment nimmt auch die Nabelschnur ihre Tätigkeit auf.

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Nabelschnurvene bildet sich zurück

Zu Beginn der Entwicklung verfügt die Nabelschnur noch über vier Blutgefäße – zwei Nabelarterien und zwei Nabelvenen. Zum Ende der vierten Schwangerschaftswoche wird die rechte Nabelschnurvene jedoch zurückgebildet. Von nun an sind nur noch zwei Nabelarterien und eine Nabelvene vorhanden. In seltenen Fällen kann es aber auch vorkommen, dass nur eine Arterie vorhanden ist. Dies wirkt sich allerdings nur sehr selten negativ auf das Baby aus. Dennoch ist mit Komplikationen, die durch diese Anomalie entstehen könnten, zu rechnen.

Blutversorgung über die Nabelschnur

Die im Regelfall ca. 50 bis 60 Zentimeter lange Nabelschnur führt vom Mutterkuchen direkt zum Herzen und zur Leber des Kindes. Über die Nabelvene wird das Kind mit Blut versorgt, das Wasser, Nährstoffe, Sauerstoff und im späteren Verlauf der Schwangerschaft auch Antikörper an das Kind abgibt. Über die beiden Nabelarterien wird das „verbrauchte“ Blut des Kindes abgeleitet, das nun mit Kohlendioxid und anderen Abfallprodukten des Stoffwechsels angereichert ist. In der Plazenta findet dann der Austausch statt. Hier gibt das Blut die Abfallstoffe und das Kohlendioxid ab, um dann wieder Nährstoffe, Sauerstoff und Wasser aufzunehmen.

Flexible Nabelschnur durch spiralförmige Blutgefäße

Die Blutgefäße der ca. zwei Zentimeter im Durchmesser messenden Nabelschnur sind spiralförmig ineinander verwunden. Dadurch wird die Nabelschnur flexibel und auch dehnbar. Schließlich muss sie während der Schwangerschaft einiges aushalten. So ist es zum Beispiel möglich, dass durch das Kind, das eine Drehung in der Gebärmutter ausführt, Druck auf die Nabelschnur ausgeübt wird. Außerdem beginnt der Fötus ab dem vierten Schwangerschaftsmonat damit, nach der Nabelschnur zu greifen, sie zu drücken und sogar darauf herum zu kauen. Damit es in solchen Fällen nicht zu einer Unterversorgung des Kindes kommt, sind die Flexibilität und die Dehnbarkeit der Nabelschnur sehr wichtig.

Durchtrennen der Nabelschnur

Nach der Geburt muss die Nabelschnur durchtrennt werden. Dafür wird sie zuerst zweimal abgebunden. Erst wenn das Blut in der Nabelschnur aufgehört hat zu pulsieren, wird sie durchtrennt. Dies kann sogar vom Vater des Neugeborenen übernommen werden, was sicherlich ein atemberaubender Moment und eine wunderschöne Erinnerung sein wird. Das Durchtrennen der Nabelschnur erfolgt meist ca. fünf bis 15 Minuten nach der Entbindung.

Nabelschnurpflege

Ein kleiner Rest der Nabelschnur verbleibt am Baby. Dieser Nabelschnurrest bedarf einer besonderen Pflege. Ansonsten könnte es zu Infektionen kommen. Darum sollte der Nabelschnurrest immer sauber und trocken gehalten werden. Sollte er mit Schmutz oder sogar Ausscheidungen des Kindes in Berührung kommen, ist er mit Wasser gründlich zu reinigen. Nach ca. fünf bis zehn Tagen fängt der Nabelschnurrest an, sich schwarz zu verfärben. Dies muss die junge Mutter jedoch nicht beunruhigen. Denn dies ist nur das Zeichen dafür, dass sich der Rest allmählich vom Kind löst und abfällt. Zurück bleibt nur noch der Bauchnabel des Kindes, der in den ersten Tagen jedoch noch eine kleine Wunde ist, die stets sauber und trocken gehalten werden sollte.

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