Kaiserschnitt

Kaiserschnitt © Martin Büdenbender / PIXELIO
Kaiserschnitt © Martin Büdenbender / PIXELIO

Heutzutage wird fast jedes dritte Kind per Kaiserschnitt geboren. Während in früheren Zeiten fast ausschließlich medizinische Gründe für einen Kaiserschnitt vorlagen, wird in heutigen Zeiten auch immer mehr der Wunschkaiserschnitt durchgeführt.

Generell wird zwischen dem primären und dem sekundären Kaiserschnitt unterschieden.

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Primäre Kaiserschnitt

Der primäre Kaiserschnitt wird durchgeführt, obwohl die Geburt noch nicht begonnen hat. Das bedeutet, dass noch keine Wehen eingesetzt haben und auch die Fruchtblase noch nicht geplatzt ist. Gründe für einen primären Kaiserschnitt können medizinischer Art sein, wenn zum Beispiel Vorerkrankungen vorliegen (wie etwa eine Wirbelsäulenverkrümmung bei der Mutter) oder wenn eine regelwidrige Lage des Kindes vorliegt (Querlage). Es gibt jedoch auch Gründe für einen primären Kaiserschnitt, die nicht medizinisch sind. So kann es zum Beispiel von der Mutter gewünscht werden, dass ein Kaiserschnitt durchgeführt wird. Dies dient vor allem der besseren Geburtsplanung.

Sekundärer Kaiserschnitt

Der sekundäre Kaiserschnitt wird immer dann durchgeführt, wenn es bereits zu muttermundswirksamen Wehen gekommen ist und auch ein Sprung der Fruchtblase bereits vorliegt. Dabei ist es irrelevant, ob die Geburt noch aufgehalten werden soll, um zum Beispiel eine Frühgeburt zu vermeiden. Verschiedene Komplikationen, die während der Geburt auftreten können, sind Gründe für einen sekundären Kaiserschnitt. Dazu zählen zum Beispiel die Veränderung des Herztons des Kindes oder die unzureichende Drehung des kindlichen Kopfes.

Vorteile eines Kaiserschnittes

Die Vorteile eines Kaiserschnitts liegen vor allem in der schmerzfreien Geburt und in der individuellen Planung der Geburt. Zwar sind auch herkömmliche Geburten heutzutage durch eine Peridualanästhesie (kurz PDA) fast schmerzlos möglich, doch immer häufiger entscheiden sich werdende Mütter auch freiwillig für einen Kaiserschnitt.

Komplikationen bei einem Kaiserschnitt

Aber auch bei einem Kaiserschnitt kann es zu Komplikationen für Mutter und Kind kommen. Diese Komplikationen können unterteilt werden in allgemeine Komplikationen, Risiken für das Kind und Spätfolgen. Zu den allgemeinen Komplikationen gehören unter anderem die eventuelle Schädigung benachbarter Organe und Strukturen. So könnte bei einem Kaiserschnitt zum Beispiel die Harnblase oder auch der Darm verletzt werden.

Außerdem kann es zu großem Blutverlust kommen. Bluttransfusionen werden dann nötig und es kann im schlimmsten Fall sogar eine Entfernung der Gebärmutter nötig sein. Auch nach der eigentlichen Operation kann es noch zu Komplikationen kommen. So sind Narbenbrüche, -wucherungen, -schrumpfungen sowie Entzündungen der Narbe, der Gebärmutter und der Blase möglich.

Ein Kaiserschnitt kann auch Risiken für das Kind mit sich bringen

Risiken für das Kind könnten darin bestehen, dass es während der Operation verletzt wird. Dies ist zwar selten, aber es kann zu Schnitten, Brüchen und Schürfungen kommen. Außerdem besteht das Risiko, dass eine natürliche Entwicklung der Darmflora nicht gegeben ist. Bei Kindern, die auf herkömmlichem Wege entbunden werden, wird die Darmflora der Mutter durch das unwillkürliche Schlucken der Vaginalflüssigkeit übertragen. Außerdem gibt es nach einer Schnittentbindung keine ausreichende Bondingphase. Dabei handelt es sich um den Aufbau der Bindung zwischen Mutter und Kind direkt nach der Geburt. Diese Phase fällt bei einem Kaiserschnitt weg und somit kann es zu Stillproblemen und Bindungsstörungen kommen.

Zu den Spätfolgen gehören unter anderem das Risiko des Gebärmutterrisses bei Folgeschwangerschaften, Verwachsungen und Fehllage des Mutterkuchens bei Folgeschwangerschaften und auch das Risiko einer Totgeburt ist bei Folgeschwangerschaften höher nach einem Kaiserschnitt.

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1 Kommentar

  1. Nach einen Kaiserschnitt kommt es beim nächsten Kind sehr häufig wieder zum Kaiserschnitt. Dies ist in 77% der Fälle so. Eine gute Vorbereitung auf die nächste Geburt ist deshalb wichtig, denn ein wiederholter Kaiserschnitt muss nicht sein. Ich habe das Buch „Meine Wunschgeburt-Selbstbestimmt gebären nach Kaiserschnitt“ gelesen und konnte so einen weiteren Kaiserschnitt vermeiden. Das Buch kann ich von ganzem Herzen empfehlen.

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